Geschrieben von Gary Wilson und… am Samstag, dem 04. Dezember 2010 um 21:38 örtlicher Zeit
Ist es die (sexuelle) Überstimulation, welche die Geschlechter auseinander treibt?
„Junge japanische Männer werden zunehmend gleichgültig gegenüber Sex oder entwickeln gar eine Abneigung gegen Sex, während verheiratete Pärchen beginnen, sogar noch seltener (als bisher) Sex zu haben“, berichtete die japanische Zeitung The Japan Times und zitierte dabei eine Umfrage aus dem Jahr 2010. Dieser Trend verschärft sich rapide. Mehr als 36% der Männer zwischen 16 und 19 Jahren haben kein Interesse an Sex, das sind mehr als doppelt so viele als die 17,5%, die noch im Jahr 2008 ermittelt wurden.
Bei Männern zwischen 20 und 24 Jahren zeigte sich derselbe Trend und deren Anzahl erhöhte sich von 11,8% auf 21,5% (der Befragten), während sich bei Männern zwischen 45 und 49 Jahren ein „Sprung“ von 8,7% auf 22,1% (der Befragten) zeigte.
Und Japan ist nicht das einzige Land(, in dem diese „Entwicklung“ stattfindet, Anm. des Üb.). In Frankreich fand eine Studie aus dem Jahr 2008 heraus, dass 20% der jüngeren französischen Männer kein Interesse an Sex haben (20 percent of younger French men). Auch amerikanische Männer berichten über (derartige) unerwünschte Veränderungen (unwanted changes too). Und (auch) die Italiener berichten von „sexueller Anorexie“ („sexueller Magersucht“, Anm. des Üb.) nach dem Konsum von Internetpornos (Italians Suffer ‘Sexual Anorexia’ After Internet Porn Use).
Der Leiter der japanischen Studie sagte das folgende (zu diesem Thema): „Die jüngere Generation scheint es ganz besonders mühsam zu finden, mit anderen „von Angesicht zu Angesicht“ zu tun zu haben. Im Grunde gibt es zwischen Männern und Frauen allgemein einen Mangel an Kommunikation.“ (diese Aussage bezieht sich also auf Japan, könnte aber möglicherweise auch auf andere Länder übertragbar sein, Anm. des Üb.) Während diese Zahlen bei den weiblichen Studienteilnehmerinnen nicht derart drastisch waren, war es doch so, dass „Julias aller Altersgruppen“, die an Sex entweder nicht interessiert oder diesem (gar) feindlich gegenüber eingestellt waren, auch zahlenmäßig zugenommen hatten (Anm. des Üb.: gemeint ist vermutlich im Vergleich zur letzten diesbezüglichen (japanischen) Umfrage).
Was geht hier vor sich? Und warum sind die jüngeren Menschen, die traditionellerweise am meisten darauf aus waren, „es zu tun“, davon in einem unverhältnismäßig großen Ausmaß betroffen? Ein Mann, der in Japan seit 18 Jahren lebt und arbeitet, sagte dazu das Folgende: „Es ist ausgeschlossen, dass [so viele] japanische Männer nicht an Sex interessiert sind. Ich glaube nicht, dass man das (überhaupt) über irgendeine Gesellschaft sagen kann(, dass es in ihr derart viele nicht an Sex interessierte Männer gäbe, Anm. des Üb.), besonders nicht über die „pornogesättigte“ japanische Gesellschaft.“ (Anm. des Üb.: Das ist also eine Gegenmeinung, wonach also die japanische Jugend bzw. die Jugend anderer Länder sehr wohl an Sex interessiert sei.) Ein anderer Beobachter (another observer) dieser Angelegenheit berichtete das folgende: „In Japan gibt es jede Menge Pornos. Tatsächlich sogar eine „unheilige“ Menge (Pornos), wahrscheinlich mehr als in jedem anderen Land in Asien oder Europa.“
Also dreht sich das Problem nicht darum, ob junge Männer an –>Orgasmen<– Interesse haben, oder nicht. Ihre intensive Pornonutzung zeigt, dass sie dieses Interesse (sehr wohl) haben. Die Frage ist vielmehr, warum haben sie kein Interesse am Sex mit lebenden(, echten) Partnerinnen? Halten Sie sich vor Augen, dass Pornos (schon) über einen langen Zeitraum ein akzeptierter, populärer Teil der japanischen Kultur sind (part of Japanese culture)…sexuelle Unterdrückung kann man für dieses Phänomen also nicht verantwortlich machen.
Könnten diese Statistiken etwas mit der Zunahme der Intensität der (sexuellen) Stimulation durch das Internet und durch die heutigen, „superstimulierenden“ Sexspielzeuge zu tun haben? (High-Tech Masturbationshilfen (Japanese masturbation-devices) lassen unseren Fleshlight (Fleshlight) wie etwas aussehen, was man in einem Ramschladen (dollar tree) findet.)
Es geht um das Gehirn, nicht um die Genitalien
Das Gefühl der sexuellen Erregung entsteht letzten Endes „zwischen den Ohren“ und nicht im Bereich zwischen den Füßen. Obwohl die Stärke der (sexuellen) Stimulation sicherlich eine Rolle spielt, wird das Ausmaß der (daraus resultierenden) sexuellen Erregung durch die Menge der in einem primitiven Teil des Gehirns – den man als „Belohnungsschaltkreis“ bezeichnet – freigesetzten neurochemischen Substanzen bestimmt, sowie durch die („gehirntechnische“, Anm. des Üb.) (individuelle, Anm. des Üb.) Sensitivität (Empfindlichkeit) auf diese Substanzen. Im Prinzip ist die sexuelle Erregung das stärkste natürliche “Hochgefühl” (“High”) und sie (die Erregung) wird von unseren eigenen (körpereigenen) neurochemischen Substanzen „befeuert“.
Die Neurochemikalie, welche die größte „Verantwortung“ für die unwiderstehliche Natur der sexuellen Erregung (und „der Paarung“ (aka Sex, Anm. des Üb.)) trägt, ist das Dopamin. Dopamin stimuliert unseren „Geh und hol Dir das!“-Belohnungsschaltkreis mit der Nachricht: „Irgendetwas wirklich Gutes liegt direkt um die Ecke, wenn ich einfach nur weitermache(, zu suchen, Anm. des Üb.).“ Als man Ratten die Möglichkeit gab, einen Hebel zu betätigen, um das Belohnungszentrum in ihrem Gehirn zu stimulieren, taten sie nichts anderes mehr(, als ständig auf den Hebel zu drücken, Anm. des Üb.). Sie betätigten den Hebel solange, bis sie (vor Erschöpfung) zusammenbrachen und ignorierten dabei ihre eigenen, noch nicht (von der Muttermilch) entwöhnten Jungen – und sie ignorierten ebenso empfängnisbereite Weibchen.
Dopamin steht übrigens auch hinter dem Rausch, den Kokain verursacht. Kokain verhindert die Wiederaufnahme des Dopamins (durch den Körper, Anm. des Üb.), daher bleibt es im Gehirn und bewirkt dort (ständig, Anm. des Üb.) „erregende Signale“. Unser Belohnungsschaltkreis hat sich offensichtlicherweise evolutionär nicht zu dem Zweck entwickelt, um uns „high“ vom Kokain zu machen – oder um zu bewirken, dass wir uns dem Glücksspiel, dem Alkohol, Hentai(-Pornos), (Internet-)Kamera-„Sex“ oder sonst etwas, was in der Lage ist, diesen Schaltkreis „in Geiselhaft zu nehmen“, widmen. Er hat sich zu dem Zweck entwickelt, damit wir erfolgreich mit unserem Stamm, unserer Partnerin und unseren Kindern eine Bindung eingehen. Wenn wir uns verlieben oder wenn uns etwas sexuell erregt, dann werden wir im wortwörtlichen Sinne süchtig – wenigstens eine gewisse Zeit lang.
Unsere Fähigkeit, eine Paarbindung einzugehen, ist vollständig von großen Dopaminausschüttungen (blasts of dopamine) abhängig, die unseren „Liebes- bzw. Belohnungs-Schaltkreis“ aktivieren. Doch dieser Mechanismus funktioniert nur dann so, wie es vorgesehen ist, wenn es nichts anderes in der Umgebung gibt, das die Produktion von mehr Dopamin anregt, als von der Evolution für die entsprechenden Zwecke (der Stamm, die PartnerIn und die Kinder) vorgesehen ist.
Leider bewirken die heutigen künstlichen, hyperstimulierenden Anreize größere Dopaminausschüttungen als alles, was unsere Vorfahren jemals erlebt haben. Der „Neuheits-Faktor“ alleine bewirkt schon (größere) Dopaminausschüttungen, daher führt die einfache Tatsache, dass der heutige Internetnutzer immer auf etwas Neues klicken kann, dazu, dass die heutigen Pornos zu einem unwiderstehlicheren Reiz werden als ein(e) vertraute(r) Partner(In).
Je jünger der Internetnutzer (zu dem Zeitpunkt, an dem er mit der Pornonutzung beginnt, Anm. des Üb.) ist, desto exklusiver hat dieser sein „Nervennetz“ wahrscheinlich an die „supernormale“ Stimulation durch die heutigen frei verfügbaren, immer neuen und schnell abrufbaren Internetpornos und (möglicherweise, Anm. des Üb.) an hyperstimulierende Masturbationsgeräte angepasst. Vielleicht ist das der Grund dafür, warum (statistisch gesehen) (mehr) jüngere Männer gegenüber realen Partnerinnen gleichgültig sind.
Die Paarbeziehungen stehen auf dem Spiel
Könnten unsere jungen Romeos (und einige Julias) so „high“ von dem mithilfe dieser (o.a.) superstimulierenden „sexuellen Hilfsmittel“ künstlich mengenmäßig in die Höhe getriebenem Dopamin sein, dass das Streben nach realen Partnerinnen (und realen Partnern) im Vergleich dazu nicht mehr als lohnend erscheint? So seltsam es auch klingen mag, zu behaupten, dass eine zu große Stimulation des Gehirns dem „Paarbindungs-Programm“ von uns Säugetieren in die Quere kommt, scheint das (dennoch) der Fall zu sein. Die amerikanische Sexualtherapeutin Wendy Maltz sagte zu diesem Thema:
“Mit einer Science-Fiction-artigen Seltsamkeit konkurrieren die Pornos mit realen Partnerinnen und sie haben sich für einige meiner Klientinnen sogar zum wichtigsten Objekt ihrer sexuellen Wünsche entwickelt.“
Vielleicht ist das (oben Geschilderte) also (doch) nicht so seltsam. Als Wissenschaftler letztes Jahr die Menge an Dopamin in den Gehirnen von Tieren, die Paarbeziehungen formen, (künstlich) erhöhten, indem sie diese (Dopaminmenge) chemisch (per Amphetaminen) stimulierten, hatten die natürlicherweise monogam lebenden Tiere plötzlich kein Interesse mehr an einem bestimmten, einzelnen Partner / einer Partnerin (no longer formed a preference for one partner). Diese künstliche Stimulation hatte ihren von Dopamin abhängigen „Bindungsmechanismus“ (also) „in Geiselhaft“ genommen und sie in den Zustand „gewöhnlicher“ („promiskuitiver“) Säugetiere zurückgeworfen – bei welchen (gewöhnlichen Säugetieren) die „Gehirnschaltkreise“, die für Bindungen notwendig sind, die über längere Zeitspannen andauern (und die nur mit einem bestimmten, einzelnen Partner eingegangen werden), nicht vorhanden sind.
Normalerweise bilden diese Tiere (hier ist von Wühlmäusen die Rede) auf jeden Fall eine Paarbeziehung und zeigen gegenüber fremden Tieren, die versuchen, in ihr Heim einzudringen, ein entsprechend abneigendes Verhalten. Die Forscher stellten die Hypothese auf, dass diese (Dopamin-)Hyperstimulation irgendwie einen sofort wirksamen Eingriff in das „Schutz-Abneigungsprogramm“ (dieser Tiere) verursacht hat und dass dadurch (auch) die Bildung einer Paarbeziehung vollständig verhindert wurde.
Die Forschungen weisen auch darauf hin, dass „supernormale“ Stimulation die Paarbindung (bzw. die Paarbindungsfähigkeit, Anm. des Üb.) bei Menschen schwächt. Bei Männern führt das bloße Betrachten von Bildern sexuell anziehender Frauen gemäß einer Studie aus dem Jahr 2007 (2007 study) dazu, dass diese ihre realen Partnerinnen weniger zu schätzen wissen. Diese (Männer) schätzten ihre Partnerinnen dann nicht nur hinsichtlich ihrer Attraktivität, sondern auch hinsichtlich ihrer „menschlichen Wärme“ und ihrer Intelligenz niedriger ein (als zuvor). Außerdem berichten Untersuchungsteilnehmer beiderlei Geschlechts davon, dass sie weniger zufrieden mit ihren Intimpartnerinnen sind, wenn sie Pornografie konsumiert haben (report less satisfaction) – (und zwar) (sowohl) was die Zufriedenheit mit der „Liebesfähigkeit“ des Partners betrifft, (als auch mit) dessen Aussehen, dessen sexueller Neugier und dessen sexueller Leistungsfähigkeit. Darüber hinaus berichten sowohl Männer als auch Frauen davon, dass ihnen „Sex ohne emotionale Komponente / Bindung“ (nach dem Betrachten von Pornografie bzw. wenn sie schon längerfristig Pornografie konsumiert haben, man müsste die Studie lesen um das genau festlegen zu können, Anm. des Üb.) wichtiger ist.
Sollten wir uns darüber Sorgen machen, dass die heutigen „superstimulierenden“ sexuellen Hilfsmittel (wie Pornos, Masturbationsgeräte, etc., Anm. des Üb.) unser „Paarungsprogramm“ durcheinander bringen? Denn letzten Endes ist unser Planet ja (bereits) ziemlich überfüllt.
Hier sind 3 Gründe, warum man sich über diese Dinge (sehr wohl) Sorgen machen sollte:
Der erste Grund ist, dass zuviel Stimulation tatsächlich unsere Fähigkeit, etwas zu genießen, reduzieren kann, weil (dadurch) der Belohnungsschaltkreis des Gehirns gedämpft (bzw. betäubt) wird (numbing the brain’s reward circuitry). Das kann zu einer frustrierenden Jagd nach immer stärkeren Stimulanzien führen – was das Risiko für eine Suchterkrankung, für Depressionen, Angst / Unruhe, Reizbarkeit, Konzentrationsprobleme und so weiter erhöht, weil dadurch die Fehlregulation des Dopamins(piegels) schlimmer wird. Wie es der Biologe Robert Sapolsky von der Universität Stanford in seinem Buch: „Warum Zebras keine (Magen-)Geschwüre kriegen“ („Why Zebras Don’t Get Ulcers“): „Unnatürlich starke Erlebnisse mit künstlichen Erfahrungen, (künstlichen) Gefühlen und (künstlichen) Genüssen beschwören einen unnatürlich starken Gewöhnungseffekt (an diese Reize, Anm. des Üb.) herauf…unsere Tragödie ist es, dass wir (dadurch) einfach hungriger werden (müssen).“
Der zweite Grund ist, dass dieser Betäubungs- (bzw. Dämpfungs-)Prozess auch unsere „sexuelle Ansprechbarkeit“ (bzw. sexuelle Reaktionsfähigkeit, Anm. des Üb.) reduzieren kann. Mehr und mehr Männer berichten (bereits) in ihren 20er Jahren von erektiler Dysfunktion (Anm. des Üb.: erektile Dysfunktion ist die Unfähigkeit, eine Erektion zu erreichen, wenn sie Sex mit einer Frau haben wollen). Die Experten verfolgen die Theorie, dass Umweltgifte, Stress und eine schlechte Ernährung daran schuld seien, aber sie ignorieren „den Elefanten im Zimmer“ (elephant in the room). Zuviel Stimulation ( = (zuviel) Dopamin) kann eine Verminderung genau derjenigen Dopaminrezeptoren bewirken, die für eine gesunde Erektion notwendig sind, wie in dieser Dia-Präsentation erklärt wird: Erectile Dysfunction and Porn.
Übrigens scheint auch „Julia“ (Anm. des Üb.: an der Stelle ein Synonym für alle Frauen, abgeleitet von „Romeo und Julia“) ihre sexuelle Ansprechbarkeit (auf diese Art und Weise, Anm. des Üb.) zu betäuben (bzw. zu dämpfen). Eine Frau berichtete vor kurzem:
„Ich begann auf der Universität damit, einen Vibrator zu benutzen, weil ich dachte, dass ich eine moderne, sexuell eigenständige Frau bin und ich konnte nicht glauben, wie effektiv dieses Gerät seine Aufgabe verrichtete. …. Innerhalb eines Monats konnte mein Freund mir nicht (mehr) länger einen Orgasmus verschaffen und ein paar Monate später konnte ich mir nicht einmal mehr selbst mit meiner eigenen Hand einen Orgasmus verschaffen. Der Vibrator wanderte daraufhin in den Müll und meine (sexuelle) Empfindungsfähigkeit kam (nach einer gewissen Zeit, Anm. des Üb.) schlussendlich wieder zurück.“
Der dritte Grund lautet, dass wir (Menschen) als Primaten, die einem Stamm (d.h. einer größeren sozialen Gruppe, Anm. des Üb.) angehören und die Paarbindungen eingehen, „nerventechnisch“ dafür ausgelegt sind, durch innige, vertrauensvolle Beziehungen (zu anderen Menschen) und durch warme, menschliche Zuneigung „zu erblühen“, weil diese (Faktoren) die Gehirnchemie entsprechend positiv beeinflussen. Sexspielzeuge und Masturbation können uns nicht dieselben neurochemischen Vorteile bieten, die uns die im letzten Satz genannten Dinge bieten können.
Wir profitieren nicht nur an bestimmten Schlüsselstellen unserer Kindheit von dieser gegenseitigen (menschlichen) Abhängigkeit, wie es Freud postulierte, sondern (wir profitieren) während unseres ganzen Lebens (davon). Beispielsweise helfen solche (intimen) (menschlichen) Bindungen dabei, die Substanz Cortisol zu reduzieren, die ansonsten unser Immunsystem schwächen kann, wenn wir Stress ausgesetzt sind. „Wir sind (als Menschen) einem viel geringeren „Verschleiß“ ausgesetzt, wenn wir jemanden um ums haben, der (uns) dabei hilft, „uns (selbst)“ zu regulieren.“, erklärt dazu der Psychologe bzw. Neurowissenschaftler James A. Coan (psychologist/neuroscientist James A. Coan).
Der Gewinn bzw. der positive Einfluss, der durch (menschliche) Bindungen entsteht, zeigt sich auf sehr reale Arten und Weisen. Beispielsweise haben tägliche, liebevolle Berührungen zwischen einem Pärchen den Effekt, dass sich beim Mann der Blutdruck reduziert (lowering blood pressure). HIV Patienten mit einem Partner / Partnerin leben länger (live longer) und der Ausbruch von AIDS verzögert sich. Wenn man in einer Beziehung / Bindung ist, dann heilen Wunden doppelt so schnell, als wenn man alleine lebt (bzw. „isoliert ist“) (Wounds heal twice as fast). Und doch sind die größten positiven Wirkungen einer innigen Bindung psychologischer Natur. Innige emotionale Bindungen werden mit einer geringen (bzw. geringeren, Anm. des Üb.) Häufigkeit (des Auftretens) von Suchterkrankungen (addiction) und Depressionen (depression) in Verbindung gebracht. Sie verändern (darüber hinaus) die „Nervenmuster“ (Anm. des Üb.: damit sind mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit die „Nervenströme“ gemeint, die man mit entsprechenden elektronischen Messgeräten im Gehirn bzw. in bestimmten Gehirnregionen aufzeichen kann) und die Gehirnchemie bei denjenigen, die in einer solchen Bindung sind…und (derartige Bindungen) werten deren Selbst(wert)gefühl auf und machen es diesen möglich, Einfühlungsvermögen (für andere) zu entwickeln und sozial(er) bzw. kontaktfreudig(er) zu sein.
Vielleicht liegt es daran, dass der Geschlechtsverkehr es potenziell möglich macht, eine die Gesundheit fördernde Verbindung (zu einem anderen Menschen) aufzubauen, warum dieser größere positive Auswirkungen auf den Körper hat als die Masturbation (masturbation). Durch den Geschlechtsverkehr werden neurochemische Substanzen freigesetzt, die Stress besser reduzieren (reduce stress better) und die (sich dadurch ergebenden) positiven Wirkungen halten tagelang an. Tatsache ist, dass – mit oder ohne Sex – häufige, liebevolle Zuneigungsbekundungen bei paarbildenden Spezies normalerweise einen sehr beruhigenden und positiven Effekt haben (soothing and rewarding for pair-bonding species). Wenn wir allerdings aufgrund einer abgestumpften Empfindlichkeit (bzw. Empfindungsfähigkeit) des Gehirns nicht mehr in der Lage sind, die „subtileren Freuden“(, die das Leben bietet,) zu fühlen, dann scheint liebevolle Zuneigung sinnlos (pointless) zu sein oder man kann sogar eine Abneigung dagegen entwickeln.
Glücklicherweise stellt sich bei denjenigen, die damit aufhören, zu den Pornos zu masturbieren, eine erhebliche Verbesserung ihrer sozialen Fähigkeiten, ihrer Fähigkeit zu flirten und ihrer Fähigkeit, die Attraktivität normaler, potenzieller Partner(innen) wahrzunehmen, ein (notice a marked improvement). Wenn die exzessive (sexuelle) Stimulation aufhört, dann wird der Belohnungsschaltkreis wieder für die Belohnungsreize empfänglich, für die er sich evolutionär entwickelt hat: freundliche Interaktion (mit anderen Menschen) und reale Partnerinnen, neben anderen Dingen.
„Nicht lange, nachdem ich mit den Pornos aufgehört hatte, bemerkte ich (bei mir) einen besseren Energiezustand, eine verbesserte Aufmerksamkeit und eine erhöhte Achtung vor mir selbst. Nach einem Monat – obwohl ich mehrere Versuche brauchte, um dorthin zu gelangen – gingen all diese Verbesserungen „durch die Decke“. Ein paar Monate später hatte ich realen, wirklichen Sex. Es fühlt sich angenehm an, von ganz einfachen Dingen (sexuell) erregt zu werden, wie z. Bsp. durch eine Bluse, die „gewisse Einblicke“ gibt oder einfach durch die wallende, glänzende Haar“mähne“ einer Frau und durch ihr Parfüm.“
Vielleicht gibt es noch Hoffnung für Romeo und Julia.